GP5 Groningen

Die eine Seite.

Mit gemischten Gefühlen bin ich am Samstag um 13 Uhr zur Bahn in Groningen aufgebrochen. Einmal wegen der Wettervorhersage und einmal wegen der Bahnlänge. Eine neue 1080m lange Bahn im Stadtpark von Groningen, hoffentlich gibt es da nicht so langweilige Rennen zu sehen. Leider traf die Wettervorhersage zu und so nieselte es den ganzen Tag. Aber schon im Training konnte man sehen das die Bahn wohl super Überholmöglichkeiten zu bieten hat und sich in einem perfekten Zustand befand.

Martin Smolinski

Martin Smolinski

Theo Pijper versuchte schon im Training diverse Überholversuche was den Sprecher schon dazu veranlasste den Zuschauern zu erklären das es nur ein Training ist und noch kein Rennen. Warum das Training so lange dauerte ist mir unverständlich da laut Regelement eigentlich für jede Gruppe 20min vorgesehen ist plus folgendem Startbandtraining. Aber egal es klappte ja noch mit dem Zeitplan und pünktlich um 19 Uhr erfolgte der erste Start der I-Solo die im Rahmenprogramm fuhren. Den ersten Lauf führte Bernd Diener 3 Runden lag an, gefolgt von Enrico Janoschka. In der letzten Kurve starte dann Enrico Janoschka einen Überholvorgang innen an Bernd Diener vorbei, der sich daraufhin im Sand an der Planke wieder fand. Ob es eine Berührung gegeben hat oder auch nicht konnte ich aus der Entfernung nicht sehen, zum Glück ist nichts passiert und Bernd Diener stand schnell wieder.

Jörg Tebbe

Jörg Tebbe

Im ersten Lauf der GP Piloten zeigte Jörg Tebbe das auf dieser Bahn mit ihm zu rechnen ist, er gewann vor Andrew Appleton und Richard Speiser. Im zweiten Lauf gab es dann einen Sturz von Herbert Rudolph und Richard Hall konnte nicht mehr ausweichen und kam ebenfalls zu Sturz. Richard Hall konnte sich schnell wieder aufrappeln, für Herbert „Peppi“ Rudolph war es aber das Ende der Veranstaltung denn er zog sich beim Sturz eine Verletzung zu. Den Wiederholungslauf konnte dann Joonas Kylmäkorpi vor Stefan Katt und Matthias Kröger für sich entscheiden. Den dritten Lauf konnte der junge Tscheche Josef Franc für sich entscheiden, dort wächst wohl ein großes Langbahntalent heran. Dann gab es den zweiten Vorlauf im Rahmenprogramm und wieder kam Enrico Janoschka nicht optimal vom Start weg und musste sich wieder nach vorne kämpfen. In Führung lag Sjoerd Rozenberg und er konnte 4 Runden lag alle Angriffe von Enrico Janoschka abwehren und gewann diesen Lauf verdient.

Joonas Kylmäkorpi

Joonas Kylmäkorpi

An dritte Stelle kam Mark Stiekema ins Ziel. Dann kam der vierte Vorlauf im Hauptprogramm und in diesem konnte man sehen was mit gutem Material und Kämpferherz auf dieser Bahn möglich ist. Joonas Kylmäkorpi kam nur als letzter aus dem Band und kämpfte sich über die vier Runden bis auf Platz zwei vor. In der letzten Runde gab es noch einen Sturz von Theo Pijper aber der Lauf konnte ohne Abbruch zu Ende gefahren werden. Den fünften Vorlauf konnte wieder Josef Franc für sich entscheiden vor Andrew Appleton und Richard Hall. Im sechsten Vorlauf kam Richard Speiser als erster vom Start weg gefolgt von Martin Smolinski. Es war schon beeindruckend zu sehen wie Martin sich immer auf der Geraden ran ziehen konnte, aber es fehlte immer so ca. 2m um vorbei zu kommen.

Richard Hall

Richard Hall

In der letzten Kurve klappte es aber dann doch und Martin Smolinski gewann vor Richard Speiser und Glen Phillips. Nun sollte der siebte Vorlauf folgen aber leider gab es einen Sturz von Richard Hall in der Zielkurve. Es dauert sehr lange bis das Rennen abgebrochen wurde, denn ich glaube auch der Schiedsrichter hatte nicht mehr gesehen das ein Fahrer gestürzt war. Durch die schon fortgeschrittene Dunkelheit und dadurch das die Bande durch den Regen und den Sand die gleiche Farbe hatte wie die Bahn konnte man kaum erkennen das dort ein Fahrer liegt, und der Schiedsrichter war ja nochmals 100m weiter wie ich. Nach einer Pause und Beratung wurde das einzig richtige gemacht, nämlich das Rennen abgebrochen.

 

Und die andere Seite.

Zwei Clubs haben sich zusammen getan um einen Langbahn GP in Holland auszurichten, der SMR Roden und der SMA Aduard. Als Austragungsort hat man sich eine Bahn in Groningen ausgesucht auf der noch nie ein Langbahnrennen ausgetragen wurde. Dieses Zusammenspiel musste Probleme mit sich bringen, aber bis auf einige Probleme kann man alles in den Griff bekommen. Warum man aber nach Groningen gegangen ist, ist mir einfach ein Rätsel, denn mit dem Bahnsportcentrum in Roden hat man meines Erachten nach eines der Top 3 Stadien in Europa. Dort hat man eine ausreichende Bahnlänge, eine Auslaufzone für die Sicherheit, Platz im Überfluss und jeder Besucher kann optimal sehen. Vielleicht hat man gehofft dadurch das die Bahn mitten in Groningen liegt das viele Zuschauer kommen, diese Hoffnung wurde aber nicht erfüllt. Ich würde mal schätzen das so ca. 3 bis 4 tausend Zuschauer den Weg nach Groningen fanden, was sicherlich auch dem schlechten Wetter zuzurechnen war. Wenn aber wirklich mal 10 tausend Zuschauer kommen würden wie in Vechta hätte es wohl richtig Ärger gegeben. Für die Zuschauer war nur die Startgerade vorgesehen, wobei noch ein drittel auf der linken Seite abgesperrt war. Dort ging es ins Fahrerlager das der normale Zuschauer aber nicht betreten durfte, somit war die Absperrung bis Mitte der Zielkurve eigentlich witzlos da ja niemand dort hinkommen konnte. Das Problem mit dem Zeitplan muss sich aber der Veranstalter vorhalten lassen, denn ohne Flutlicht kann man nicht um 19 Uhr starten. Es kann ja auch mal größere Zwischenfälle geben und dann ist schnell eine Stunde weg. Auch das keine Airfence da war ist mir unverständlich denn den kleinen Veranstaltungen will man vorschreiben das nur noch Rennen mit Airfence gefahren werden dürfen, aber bei einem Langbahn GP braucht man keine Airfence. Das größte Problem sind wir Fans aber wohl selber. Jetzt bitte nicht falsch verstehen, aber ich glaube wir alle haben die Erwartungen so hoch geschraubt das es einfach daneben gehen musste. Von den Veranstaltern kamen nie die Aussagen „Das Rennen des Jahres“ oder ähnliche Sachen, das war alles von uns, den Fans. Und wenn bloß dieses mistige Wetter nicht gewesen wäre………….

Ingo Lange

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