Ausschluss-Ganz einfach

Mick Cooke und ich sind seit 1999 bzw. 2000 in der OLDIE-SERIE/EVLS/VLES involviert.

In diesen ersten Jahren starteten 20 bis 24 Fahrer auf 2-Ventil Bikes! Dieser Trend war steigend und im Jahr 2003 wurde eine breite Diskussion mit den Fahrern darüber geführt, wie zu verfahren sei, wenn es mehr Anträge von Teilnehmern geben sollte, als der ausrichtende Club/Veranstalter im Programm unterbringen konnte.

Eines der absoluten Highlights dieser Zeit war, dass Alois Wieböck zusammen mit Franz Wimmer in 2003 nach dem letzten Lauf in Pfarrkirchen die Siegerehrung vornahm.

Schon in 2003 hatten die Fahrer ein Entgelt an den damaligen Organisator der Serie zu zahlen, denn Franz Wimmer hatte Kosten genau wie jeder andere Teilnehmer der Serie auch, nur mit dem Unterschied, dass er kein Fahrer war. Dieses von den Fahrern zu zahlende Entgelt deckte die Kosten für Benzin, Unterkunft, Essen und Trinken, sowie auch für Bürokosten (Druckerpatronen, Papier, Briefmarken … und sehr nette Pokale etc.) In dieser Zeit erhielten alle Fahrer die Einladungen, Zeitpläne, Informationen für Hotels etc per Post – und nach jedem Rennen gab es einen schriftlichen Stand der Platzierung in der Serie, auch per Post und für jeden Fahrer. Dieses Entgelt war also absolut berechtigt und wohl verdient.

John Hartley war zu dieser Zeit auch schon Fahrer in der Serie und seine Frau Heike begleitete ihn. Sie trugen die Kosten für Reise, Unterbringung etc. selbst und auch das Entgelt an den Organisator wurde durch John Hartley gezahlt.

Heike und John Hartley haben (oder Heike Hartley als „Race Secretary“ hat) die Organisation der Serie übernommen und nach wie vor fährt also die jetzige „Race Secretary“ mit ihrem Mann zu den Rennen.

Aber die Zeiten haben sich geändert:

Mitteilungen per Post gibt es schon lange nicht mehr. Alles wird heute über e-Mail abgewickelt, da es schneller geht und weniger Zeit und Geld kostet. Kein Problem. Nur wer kein Internet hat, ist darauf angewiesen, dass er von Fahrerkollegen informiert wird.

Man sollte auch nicht unbedingt damit rechnen, dass Fahrer der EVLS  bei der allgemeinen Fahrervorstellung selbstverständlich mit dabei sind …

Man sollte auch nicht unbedingt damit rechnen, dass man 3  Wertungsläufe fahren kann. Manchmal gibt es eben nur zwei … und dass muss absolut nichts mit schlechten Witterungsverhältnissen zu tun haben … das wird einem bei der Fahrerbesprechung mitgeteilt und fertig (nicht etwa schon vor der Anreise!) …

Man sollte auch nicht unbedingt damit rechnen, dass man ein aktuelles Programm(heft) erhält. In 2011 in Roden erhielten die Fahrer ein Heft mit Startnummern und Fahrern aus dem vergangenen Jahr …

Man sollte auch nicht unbedingt damit rechnen, dass Resultate der Rennen unverzüglich veröffentlicht werden. Der entsprechende Webmaster wurde in diesem Jahr erst 3 Tage nach dem ersten Rennen der Serie von der „Race Secretary“ über Ergebnisse informiert.

Ebenfalls 3 Tage nach dem 1. Lauf zur Serie in Marienbad/CZ erfuhren Fahrer von der Absage des Clubs in Vechta. Mir fällt es sehr schwer zu glauben, dass das nicht schon vor Marienbad bekannt war. Es hätte ja auch wirklich dumm ausgesehen, die 60 Euro pro Fahrer zu kassieren, die nach wie vor gezahlt werden müssen, und den Fahrern gleichzeitig mitzuteilen, dass ein Club schon wieder abgesagt hat.

Und es ist nicht genug mit den 60 Euro an Familie Hartley bzw. Heike Hartley als „Race Secretary“.

Nein, heute wird von den Fahrern erwartet, dass sie auch ein Entgelt an die Clubs zahlen (nicht an alle, aber an die meisten), so steht es jedenfalls in der „Ausschreibung“ zur Serie. Das ist ein Novum, denn welche andere Fahrergruppe muss eigentlich an den Club zahlen, um am Rennen teilzunehmen ?

Und es ist auch völlig egal, ob die „Race Secretary“ den Clubs anbietet, dass die Fahrer einen Betrag zahlen werden, oder ob der Club es zur Bedingung macht, dass die Fahrer ein Entgelt leisten … nur so wird sichergestellt, dass es auch im nächsten Jahr eine Serie gibt …  und wieder bezahlt jeder Fahrer an die Race Secretary, die damit ihre Kosten für Benzin, Unterkunft, Essen und Trinken … und natürlich die Pokale.

Wenn ich an all die Leute denke, die ehrenamtlich und freiwillig an der Organisierung von Rennveranstaltungen beteiligt sind – keiner davon wird im eigentlichen Sinne „bezahlt“. Sie alle engagieren sich, gerade weil sie diesen Sport lieben.

Es geht aber eigentlich gar nicht um das Geld.

Es geht um die Frage, ob derjenige, der es bekommt, es auch verdient.

Und es geht um die Frage, ob dieses Geld nicht nutzbringender verwendet werden könnte.

Mick hat insbesondere in der Saison 2011 mit vielen Fahrern gesprochen und seine Gedanken dazu erläutert:

Im Vergleich zu den wirklichen Kosten für die Fahrer, die an der gesamten Serie teilnehmen, sind diese 60€ und die vielleicht drei- oder viermal 25€ wirklich nur „Kleingeld“. Warum nicht die Serie auf 4 Runden verkürzen, etwa indem 200 € pro Fahrer / pro Jahr in einen Topf geworfen werden, um damit dann ausgewählten Clubs/Veranstaltern zu ermöglichen, die OLDIE-SERIE ins Programm aufzunehmen? John Hartley müsste dann natürlich seine Kosten wieder selbst tragen. Mick hat auch angeregt, wieder zu dem eigentlichen Geist der OLDIE-SERIE zurückzukehren: Zum Beispiel wieder ausschliesslich Motoren vom Standart von vor 1975 bzw. vor 1985 zu fahren und nicht brandneue, aufrecht eingebaute Lay-downs …

Natürlich hat John Hartley diese Diskussion gar nicht gefallen… Für die Saison 2012 hat Mick keine Ausschreibung mehr erhalten … Nicht etwa, weil es schon zu viele Bewerber gab, nein, er wurde einfach ausgeschlossen! So einfach geht das.

Viele Fahrer der Serie haben uns gegenüber ihren Unmut und ihr Unverständnis für diesen Ausschluss zum Ausdruck gebracht. Es scheint, dass sie alle genug Mut haben, um mit ihren Bikes ohne Bremsen auf der Rennbahn zu fahren. Offensichtlich verlässt sie diese Courage, sobald sie die Bahn verlassen und es bleibt ihnen dann nur noch – wie Mick es ausdrückte – ‚Keep your mouth shut and your wallet open’.

 

Mit sportlichen Grüßen

Astrid Bockhuth

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